Korrons

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Buchmalerei zum Korrons

Korrons ist der vierte Monat des Jahres.

Beschreibung

Sowohl der gemeinsprachliche Name Regenfall als auch das altsprachliche Launing passen vorzüglich zum Korrons. Eigentlich hatte der Dervon König Winter bereits niedergerungen, doch der Flüchtende bäumt sich ein letztes Mal auf und trotzt mit düsteren Wolken, die meist jedoch mehr Regen als Schnee bringen. Der Frühling behält klar die Oberhand. Sieht man von den kälteren Regionen und den Gebirgen ab, dann wird allerorts eifrig gepflügt und gesät. Jedoch obliegt es der jahrelangen Erfahrung der Bauern, wie nahe sie sich an Auen und Flüsse heranwagen. Manches beschauliche Bächlein schwillt binnen weniger Stunden auf fünf- oder zehnfache Größe an, überschwemmt ganze Flusstäler und reißt die fruchtbarste, mühsam gelockerte Krume mit sich. Auch Reisende tun gut daran, Brücken und Furten zu prüfen, bevor sie sich an der Überquerung versuchen.

Das Regenfest des Wassergeistes hat seinen Ursprung in den warmen, trockenen Landstrichen des Reiches. Die Bewohner des gemäßigten Herzlandes sehen Wasser generell, und über die Ufer tretende Flüsse im Besonderen, mit Skepsis. In dürren und kargen Regionen jedoch garantieren die frühjährlichen Überschwemmungen das Überleben. Mittels ausgeklügelter Kanäle und Dämme wird das Wasser auf die Felder geleitet und aufgestaut, bis sich der Schlamm absetzt, auf dem Bohnen, Linsen, Hirse und Weizen gedeihen. Größere Städte säubern das Flusswasser zuerst mit Filtern aus Schilf, Reisig und Sand, bevor sie es in riesigen unterirdischen Zisternen speichern. Dort dient es als Trinkwasser für Mensch und Vieh, zur Bewässerung von Obstplantagen und Gärten, die in jenen Gegenden freilich ein unerhörter Luxus sind. Die Zisternen selbst sind häufig Relikte der Vergangenheit. Ihre Baumeister und deren Völker sind längst dem Vergessen anheimgefallen, doch ihre Bauwerke legen Zeugnis ab von der Kunstfertigkeit der Baumeister alter Tage und sind für die heutige Bevölkerung von unschätzbarem Wert.

Aus unbekannten Gründen wird Sylaphars Wildsaat auch der Kuckuckstag genannt. Wer an diesem Tag den markanten Ruf jenes Vogels hört, dem soll für zwei Wochen Glück beschieden sein. Ansonsten gedenken vor allem Elfen der aufblühenden Natur, die ohne Zutun der freien Völker, ohne Saat und Ernte, auskommt. Fernab vom Dörfern und Städten, von Feld und Weide, von Hag und Hain beginnen Heide und Urwald, wo Tier- und Pflanzenwelt unter Levonars Hand und dem Einfluss der Geister gedeiht.

Nicht nur der Kuckuck macht lautstark auf sich aufmerksam, auch das Klappern der kürzlich zurückgekehrten Störche ist kaum zu überhören. Junge Frauen, die sich das erste eigene Kind wünschen, locken Meister Adebar mit Krümeln von selbstbereitetem Backwerk an ihr Fensterbrett. Steckt er den Kopf zum geöffneten Fenster herein, dann steht dem baldigen Familienglück nichts mehr im Wege.


Feiertage