Jedwin: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Jahr beginnt mit dem Jedwin, der in der [[Dagrun|dagrunischen]] Sprache ''Der Schneefall'' heißt. Obgleich kälter als der [[Melun]] hat er nicht diesen düsteren Ruf, denn nach der [[Jahreswende]] verlängern sich die Tage spürbar.  [[Neriel]]s Flocken rieseln allenthalben, hüllen den Süden des Landes unter einen leichten Schleier und türmen sich im Norden zu mannshohen Bergen, in die man schmale Gänge gräbt.
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Das Jahr beginnt mit dem Jedwin, der in der [[Dagrun|Gemeinsprache]] Sprache ''Der Schneefall'' heißt. Obzwar kälter als der [[Melun]], besitzt er nicht dessen düsteren Ruf, denn ab der [[Jahreswende]] verlängern sich die Tage spürbar.  Forthin bleibt kein Ort vor [[Neriel]]s leisen Flocken verschont.  Im Norden türmen sie sich zu mannshohen Bergen auf und schneiden kleine Weiler für Wochen von der Außenwelt ab, und selbst den Süden hüllen sie für einige Tage unter einen leichten Schleier.
  
Während die Städter unter der Mühsal ächzen, freuen sich die Bauern, denn der Schnee schützt die Herbstsaat vor der eisigen Kälte und garantiert ein fruchtbares JahrEr dämpft jedes Geräusch, verhüllt den Schmutz der schlammigen Straßen und erhellt manche Mondnacht, so dass man ihn nirgendwo missen möchte.
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Der Städter Leid ist der Bauern Freud', sintemal eine dichte Schneedecke die Herbstsaat schützt.  Schon die Altvorderen wussten, dass ein gedeihlicher Sommer nur auf einen harten Winter folgtDer Schnee dämpft jede Laut, er verhüllt den Schmutz der schlammigen Straßen und erhellt manche Mondnacht, so dass man ihn nirgendwo missen möchte.  Wegen des rauen Frosts spricht das Landvolk mitunter auch vom ''Hartung'', aber  ''Wolfsmond'' ist ein gängiger Name für den Melun.  Letzterer weist darauf hin, dass der erste Vollmond des Jahres Isegrims Brunftzeit einleitet.  Zum zweiten Mal seit den Rauhnächten suchen die Dorfbewohner nächtens Zuflucht in ihren Hütten.  Indes nutzen wackere Jäger die Gunst der Stunde, um in wenigen Wochen eine stattliche Strecke zu erlegen.
  
Wegen des harten Frosts spricht das Landvolk mitunter auch vom ''Hartung'', aber auch vom ''Wolfsmond'', da der erste Vollmond des neuen Jahres die Brunftzeit einleitetWährend das Heulen den Dorfbewohnern den Schlaf raubt, nutzen wackere Jäger die Gunst der Stunde und erlegen in wenigen Wochen eine stattliche Strecke.
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Bis ''Hryurans Bändigung'' am 20. Jedwin tobt der [[Hryuran|Rasende]] vor allem durch die Gebirge und weiten Ebenen des Nordens.  Jederzeit kann der nächste Schneesturm durchs Land fegen, der nächste Kälteeinbruch die Frostspinne über die Burgmauern jagen.  Doch ist der Geist erst gezähmt, deuten sich sachte die Vorzeichen des Frühlings anNun heißt es Harren, bis das Leben erneut erwacht.  Wer ein paar Brotkrumen erübrigen kann, füttert in der Zwischenzeit die buntgefiederten Sänger.  Die meisten Wintervögel suchen ihre Nahrung jedoch selbst, so wie der schillernde Eisvogel, der auf einem Ast über den Bächen hockt und blitzschnell zuschlägt, sobald er einen Fisch in den plätschernden Wellen erspäht.
  
Bis ''Hryurans Bändigung'' am 20. Jedwin tobt der [[Hryuran|Rasende]] vor allem durch die Gebirge und weiten Ebenen des Nordens, der nächste Schneesturm oder Kälteeinbruch folgt ihm auf dem Fuße.  Doch ist er erst gezähmt, deuten sich sachte die Vorzeichen des Frühlings an.  Wer ein paar Brotkrumen erübrigen kann, füttert die verbliebenen Singvögel, und der Rest sieht jenen zu, die sich selbst versorgen.  So wie der schillernde Eisvogel, der auf einem Ast über plätscherndem Wasser hockt und blitzschnell zuschlägt, sobald er einen Fisch erspäht.
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An den schönen, klaren Tagen spannen die Männer ihre Pferde- und Ochsen an, um im Forste Holz zu schlagen.  Auf tiefgefrorenem Waldboden geht die Arbeit leichter von der Hand als im feuchten Frühjahr oder im regnerischen Herbst, wenn Vieh und Wagen im Morast versinken.  Mancher bringt etwas Tannengrün mit nach Hause, das von den kunstfertigen Frauen und Töchtern zu zierlichen Kränzen gewoben wird.  Sowohl immergrüne Zweige als auch der Kranz an sich haben dabei eine ähnliche Bedeutung:  Sie symbolisieren das Rad des Lebens, das Wiedererwachen der Welt nach dem Winterschlaf und die unbesiegbare Macht der Natur.
 
 
An den schönen, klaren Tagen machen sich Männer mit Pferde- und Ochsengespannen auf den Weg in Forst und Hain, um Holz zu schlagen.  Auf tiefgefrorenem Waldboden geht die Arbeit leichter von der Hand als im feuchten Frühjahr oder Herbst, wenn Vieh und Wagen im Morast versinken.  Mancher bringt etwas Tannengrün mit nach Hause, das von Frauen und Töchtern kunstfertig zu Kränzen gewoben wird.  Sowohl immergrüne Zweige als auch der Kranz an sich haben dabei eine ähnliche Bedeutung:  Sie symbolisieren das Rad des Lebens, das Wiedererwachen der Welt nach dem Winterschlaf und die unbesiegbare Macht der Natur.
 
  
 
== Feiertage ==
 
== Feiertage ==

Version vom 16. Januar 2021, 22:57 Uhr

Buchmalerei zum Jedwin

Jedwin ist der erste Monat des Jahres.

Beschreibung

Das Jahr beginnt mit dem Jedwin, der in der Gemeinsprache Sprache Der Schneefall heißt. Obzwar kälter als der Melun, besitzt er nicht dessen düsteren Ruf, denn ab der Jahreswende verlängern sich die Tage spürbar. Forthin bleibt kein Ort vor Neriels leisen Flocken verschont. Im Norden türmen sie sich zu mannshohen Bergen auf und schneiden kleine Weiler für Wochen von der Außenwelt ab, und selbst den Süden hüllen sie für einige Tage unter einen leichten Schleier.

Der Städter Leid ist der Bauern Freud', sintemal eine dichte Schneedecke die Herbstsaat schützt. Schon die Altvorderen wussten, dass ein gedeihlicher Sommer nur auf einen harten Winter folgt. Der Schnee dämpft jede Laut, er verhüllt den Schmutz der schlammigen Straßen und erhellt manche Mondnacht, so dass man ihn nirgendwo missen möchte. Wegen des rauen Frosts spricht das Landvolk mitunter auch vom Hartung, aber Wolfsmond ist ein gängiger Name für den Melun. Letzterer weist darauf hin, dass der erste Vollmond des Jahres Isegrims Brunftzeit einleitet. Zum zweiten Mal seit den Rauhnächten suchen die Dorfbewohner nächtens Zuflucht in ihren Hütten. Indes nutzen wackere Jäger die Gunst der Stunde, um in wenigen Wochen eine stattliche Strecke zu erlegen.

Bis Hryurans Bändigung am 20. Jedwin tobt der Rasende vor allem durch die Gebirge und weiten Ebenen des Nordens. Jederzeit kann der nächste Schneesturm durchs Land fegen, der nächste Kälteeinbruch die Frostspinne über die Burgmauern jagen. Doch ist der Geist erst gezähmt, deuten sich sachte die Vorzeichen des Frühlings an. Nun heißt es Harren, bis das Leben erneut erwacht. Wer ein paar Brotkrumen erübrigen kann, füttert in der Zwischenzeit die buntgefiederten Sänger. Die meisten Wintervögel suchen ihre Nahrung jedoch selbst, so wie der schillernde Eisvogel, der auf einem Ast über den Bächen hockt und blitzschnell zuschlägt, sobald er einen Fisch in den plätschernden Wellen erspäht.

An den schönen, klaren Tagen spannen die Männer ihre Pferde- und Ochsen an, um im Forste Holz zu schlagen. Auf tiefgefrorenem Waldboden geht die Arbeit leichter von der Hand als im feuchten Frühjahr oder im regnerischen Herbst, wenn Vieh und Wagen im Morast versinken. Mancher bringt etwas Tannengrün mit nach Hause, das von den kunstfertigen Frauen und Töchtern zu zierlichen Kränzen gewoben wird. Sowohl immergrüne Zweige als auch der Kranz an sich haben dabei eine ähnliche Bedeutung: Sie symbolisieren das Rad des Lebens, das Wiedererwachen der Welt nach dem Winterschlaf und die unbesiegbare Macht der Natur.

Feiertage