Drachenjagd
Zur Zeit, da die Sonne hinter den Dornen versinkt und die Sterne sich am Himmel zeigen. Das Heulen der Wölfe, ein klares Firmament – sobald die Monde über dem östlichen Gebirgszug stehen, werden die kahlen Ebenen einmal mehr in mystischen Schimmer getaucht. Windstille Nächte sind seit jeher die angenehmste Seite Yaramers. Erst dann entfaltet der dunkle Landstrich seine geheimnisvolle Schönheit.
Kordans Wesen erscheint unergründlich. Wer sich kaum mit dem Glauben beschäftigt, dem muss der Wahn des Feuergottes wie blindwütige Raserei vorkommen. Manche heißen ihn willkommen und ergeben sich ganz den Einflüsterungen, andere kämpfen dagegen an und zerbrechen oder fallen vom Glauben ab. Feuer – schon immer das jähzornigste und unberechenbarste Element.
Tief in ihrem Inneren war Azura sich nicht ganz sicher gewesen, als sie zum Kampf gegen Kordans Kreaturen aufrief – doch je mehr sie darüber nachdachte, desto besser gefiel ihr die Entscheidung. Für sie stellte der Kampf gegen die Drachen keinen Frevel an den Geschöpfen des Feuergottes dar, sondern eine weitere Prüfung. Nun, nachdem einige Magier das Feuer bereits unterworfen hatten und mit Baraghir und Aspergo zwei weitere versuchten, der Flammen Herr zu werden, würde Yaramer beweisen müssen, was es zu leisten im Stande war.