Der Tempel

Schon aus großer Entfernung erkennt man den Tempel an seinen fünf Türmen, die wie Speerspitzen in den Himmel ragen. Kommt man näher, zeigt sich das Mauerwerk aber weit weniger glatt und ebenmäßig, wie es von Weitem den Anschein erweckt. Vielmehr handelt es sich um überlebensgroße Figuren, die sich ineinander verschlungen in die Höhe räkeln und ein Gewirr aus Schädeln, Hörnern, Klauen und Zähnen bilden, welches für das menschliche Auge auch nach längerer Zeit kaum fassbar scheint.

Der Tempel von außen

Das Hauptgebäude des Tempels ist kuppelförmig und besitzt einen etwa halbkreisförmigen Grundriss, dessen gerade Seite sich an die Bergkette lehnt. Es wurde aus zahllosen Steinplatten aufgebaut, die für Uneingeweihte wie eine Inkarnation des Chaos wirken. Sämtliche geometrische Formen sind vertreten: Gerade, zackige Platten grenzen an geschwungene; ein ovales Teilstück wird von einem grotesk verzerrten Dreieck in der Mitte halbiert; ein Stück der Mauer mit drei Schritt in der Höhe steht einfach vor dem Tempel und ist gar nicht erst mit dem übrigen Gebäude verbunden.

Rund um den Tempel stehen zwei Ringe von Gargylen und anderen Wesen der Mythologie, die bei Trockenheit gelegentlich für einige Stichflammen sorgen. Es sind magische Kreaturen, die nur zum Leben erwachen, wenn sich ihnen Wesen nähern, die nicht fest im Glauben an Syrthan verwurzelt sind. Dann jedoch entwickeln sie eine Wildheit und Raserei, deren Ergebnis sich in den zerschmetterten und abgenagten Knochen rund um den Tempel zeigt.

Und doch bilden all diese Platten mit ihren Verzierungen, ihren Wächtern und Symbolen einen undurchdringlichen – und undurchschaubaren – Wall, der nur einen einzigen Eingang offenbart: Einen gewaltigen Drachenschädel, zwischen dessen Zähnen sich eine Rampe bis in die Höhe von einem Schritt erhebt. An Stelle des Rachens ist ein Tor aus schwarzem Holz eingelassen, das von außen mit eisernen Dornen beschlagen ist, meist jedoch weit offen steht.



Heute in Evergore:

Werarn, 7. Korrons im Jahre 775

Kommende Feiertage: