Ars Magica

  1. Magie im historischen Kontext
  2. Magische Ausprägungen und Arten
  3. Rassenunterschiedliche Ausprägungen zur magischen Präferenz
  4. Nähere Bestimmungen der "magica elementaria" (ignita, aquata, aeria, terra)
  5. Beherrschung der magischen Kunst

Magie im historischen Kontext

Dass Magie in den Weiten des Landes vorhanden ist, wird kein Wesen, gelehrt oder unwissend, leugnen können. Über den Ursprung derselbigen gibt es vielerlei Spekulationen, einige wenige seien angeführt:

Eine magische Kraft liegt jedoch in allem Sichtbaren und Unsichtbaren, allem Lebenden und Toten. Das Erschaffen, Erblühen, Bestehen und Vergehen wird von dieser Kraft durchströmt, gelenkt, geleitet und mancherorts gar bestimmt. Jede Pflanze, jeder Baum, jede Rasse und jedes Tier verfügt über eine vorhandene, mehr oder weniger ausgeprägte, magische Kraft und ist ebenso in der Lage, diese zu nutzen. Die Arten der vorhandenen magischen Kunst sind verschieden und sollen im nächsten Punkt näher erläutert werden.

Magische Ausprägungen und Arten

Die wohl in dieser Welt bekannteste und angewendete Magie ist die "magica elementaria". Wie ihr Name schon aussagt, bedient sie sich der Elemente und ihrer Beherrschung. Oftmals wird sie zum Zwecke des Kampfes angeführt; kriegerische Handlungen, Schlachten und Taktiken sind oftmals nur mithilfe dieser Kampfzauber durchzuführen. Magier, die sich dem Krieg und Kampf verschrieben haben, nutzen diese Ausprägung oftmals in verheerender Art und Weise. Jedoch kann die "magica elementaria" auch auf anderem, wenig unheilvollem Wege eingesetzt werden. Die Zauber sind nicht so gewaltig, doch bedienen sie häufig die kleinen Wünsche und Bedürfnisse der Magiekundigen oder ihrer Auftraggeber. Auf die verschiedenen Ausprägungen der "magica elementaria" wird noch näher eingegangen.

Ebenso bekannt ist die "magica necromantia". Man sieht sie als eine perverse Ausformung der magischen Kunst an, da sie vergangenes Leben zurück in die Welt bringt und die untoten Geschöpfe jeglicher Art für egoistische, oft kriegerische Zwecke nutzt – oft geschieht dies durch das Aufdrücken des eigenen Willens. Magier, dies sich der Nekromantie verschrieben haben, werden aus der hiesigen Gesellschaft ausgeschlossen und fristen ihr Dasein allein oder unter den wilden Horden. Forscher und Bekämpfer dieses perversen Auswuchses der magischen Kunst wollen bei Zauberern der "magica necromantia" zudem auch eine Veränderung des Seins festgestellt haben. Von Leichenflecken an lebendem Gewebe, über absterbende und faulende Hautauswüchse und Gliedmaßen liegen schriftliche Unterlagen vor; der letzte Beweis für die Wahrhaftigkeit dieser Aussagen konnte bisher nicht erbracht werden.

Oben bereits kurz angerissenen wurde die "magica imperia". Sie dient der Kontrolle und Beherrschung von Kreaturen, die sich diesem Zauber nicht entziehen können. Im Gegensatz zu anderen Zaubern muss hierfür ein körperlicher Kontakt zwischen dem Beherrschenden und dem Beherrschten für die Dauer des Wirkens der magischen Formel bestehen. Oftmals nutzt man hierfür den direkten Blickkontakt in Verbindung mit dem Auflegen der Hand auf den Kopf des zu beherrschenden Wesens. Jedoch gibt es Beweise, dass auch die bloße Berührung einer anderen Körperstelle genügen kann. Die Macht des Zaubers ist schwierig einzuschätzen. Er kann von sehr kurzer Dauer sein, kann jedoch auch einem Wesen auf ewig einen Willen aufzwingen. Hier ist die Kunst des Magiers von entscheidender Wichtigkeit; sofern diese Zauber nicht korrekt angewendet werden, können sie ins absolut gegenteilige umschlagen und dem magisch Begabten selbst treffen.

Als vierte und letzte Art der magischen Kunst sei die "magica providentia" angeführt. Diese Art der magischen Begabungen ist eine angeborene Gabe, die niemand erlernen kann, dem das Talent nicht in die Wiege gelegt wurde. Die "magica providentia" hat – ähnlich wie die "magica elementaria" – verschiedene Ausprägungen. Diese seien an dieser Stelle in Kürze ausgeführt: Die "magica providentia" kann sich das Erahnen von zukünftigen Ereignissen und Geschehnissen offenbaren. Die betroffenen Personen werden als Propheten oder Orakel gesehen; jedoch wird in ungebildeten Schichten jenen Personen oftmals viel Misstrauen entgegengebracht, gar von Hetzen gegen diese Begabten ist Kunde getan. Dieser Zweig der Hellsicht kann nicht kontrolliert werden und geschieht unvermittelt – ein Umstand, der dem Betroffenen oftmals zu schaffen macht und ihn gar an den Rande des Wahnsinns treiben kann. Eine zweite Ausprägung der "magica providentia" ist das Erahnen von von magischen, gebündelten Energien, also Zaubersprüchen. Hierfür bedarf es allerdings einer gewissen Kontrolle über die eigenen Fähigkeiten sowie oftmals eines magischen Studiums, um die arkanen Muster zu erkennen. Eine dritte Ausprägung ist das Erahnen und Erkennen von magischen "aurae" anderer Personen. Diese Gabe ist jedoch am seltensten anzutreffen. Auch ihre Beherrschung bedarf einiger Kontrolle und die Schulung eines willigen Geistes. Das Verkehren einer solchen Kraft der "magica providentia" in den Wahnsinn kann besonders im jungen Alter geschehen.

Inwiefern jedoch die verschiedenen Kreaturen ihren magischen Begabungen gegenüberstehen, soll im nächsten Abschnitt erklärt werden. Aufgrund der geringen Dichte an Forschungsmaterial in den Bereichen "necromantia", "imperia" und "providentia" soll sich dieser Teil ausschließlich auf die "magica elementaria" konzentrieren.

Rassenunterschiedliche Ausprägungen zur magischen Präferenz

Den bekannten fünf Rassen dieses Rundes wird unterschiedliche Kraft und Möglichkeit der Beherrschung der Elemente unterstellt. In Akademie, militärischen Ausbildungstätten – auch Kasernen genannt – sowie in anderen Einrichtungen zur Schulung der magischen Begabung wurden jedoch unterschiedlich schnelle Lernfortschritte bei den jeweiligen Rassen und Elementen festgestellt, welche auf eine schiefe Präferenz rück schließen lassen. In Kürze seien nun die unterschiedlichen zivilisierten Rassen erläutert:

Der Elf

Die elfische Magie drückt sich häufig in Sehnsucht und Freiheitsdrang aus. So mag es den Kundigen der Magie nicht verwundern, dass die Begabung und Spezialisierung des elfischen Volkes in der Luftmagie liegt. Besonders in den Akademien haben sich bei der Verbindung dieser Rasse mit dem Element der Luft schnelle und verheerend wirksame Lernfortschritte gezeigt. Ein zweites Element, dessen sich dieses Wesens bedient, steht seiner Sehnsucht der Seele nach Ungebundenheit in nichts nach: das Wasser. Auch dieses zerstörerische, schwierig zu bändigende Element scheint dem Elfen mit Leichtigkeit Untertan zu sein. Die Verwandtschaft zwischen Rasse und Element und die damit vorhandene Verbindung scheint auch in diesem Fall die guten Fortschritte zu erklären.

Der Zwerg

Dem kleinen Wesen scheint man auf den ersten Blick wenig Vermögen zur Beherrschung von Elementen nahe legen zu wollen. Doch gibt es besonders unter diesem Volk wahrlich meisterliche Beherrscher der Elemente – sie selbst nennen sich Geoden. Das Element, welches dem schürfenden Volk am nahesten steht, ist – wie auch der Ungebildete schlussfolgern wird – die Erde. Durch seine Arbeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten, ist es dem Zwergen am leichtesten, mit dem Element der Erde umzugehen. Das Spüren von Adern im Berg zeichnet nur einen geringen, jedoch nicht sonderlich bekannten Zweig dieser Magie aus. Nur die höchsten Geoden allerdings verstehen sich auf diese Kunst. Durch die vermehrten Unfälle in Stollen und Bergwerken nutzen die zwergischen Magier jedoch die Beherrschung der Erde nicht nur zum Bewegen und Beseitigen dieser, sondern haben ihr auch heilerisches Abgewinnen können. Um sich das geschürfte Erz jedoch gefügig zu machen und dessen wichtigen metallischen Kern weiterverarbeiten zu können, nahmen sich einige Zwerge der Feuermagie an und erlernten diese. Auch hier lassen sich positive Fortschritte in den Kasernen beobachten.

Der Gnom

Ein weiteres, kleines Volk stellt der Gnom dar. Seine magischen Kenntnisse und Fähigkeiten ähneln jedoch nicht den Zwergen, sondern lassen sich vielmehr mit denen der Elfen vergleichen. Ihr Können im Bereich der Wasserbeherrschung ist ungeschlagen und die aufgezeigten Lernfortschritte sind in beachtlichem Umfange dokumentiert. Die Nähe zu diesem Element lässt sich gegebenenfalls durch die Nähe der ersten Siedlungsgebiete der Gnome erklären. Ausgrabungen und Schriften zeigten, dass sich dieses Volk mit Vorliebe in der Nähe von Seen, Flüssen und Sümpfen aufhielt. Die Beherrschung des sie umgebenden Elements scheint hier nur nahe liegend. Die magische Anwendung der Luftkontrolle lässt sich ebenso mit diesem Wohnort in Einklang bringen. In den Niederungen dieser feuchten Umgebung sind oftmals Nebelbänke aufzufinden. Ein unsicherer Schritt und Weg in diesem Gebiet konnte jedoch tödlich sein. Zur Rettung der eigenen Art nahm man sich also der Elemente an, die einem dies sicherten. Abschließend bleibt zu bemerken, dass die Verbindung der Beherrschung von Wasser und Luft zur Kontrolle des Wetters genutzt wird.

Der Mensch

Die Rasse, deren magische Begabung über die Zeit wohl am wenigsten überliefert und weitergereicht wurde. Die Fortschritte des Menschen sind sowohl in Akademien wie auch den Kasernen als die langsamsten dokumentiert. Die Präferenz liegt im menschlichen Magier am ehesten im Element der Erde. Seine Verbindung zu diesem scheint schwierig zu begründen zu sein, jedoch glaubt man in einigen Kreisen, den Grund in der Schöpfungsgeschichte Levonars zu sehen, die für die menschliche Rasse den größten Anteil an Erde und Ton verwendete. Dies würde auch die Ausprägung und Geschicklichkeit dieses Volkes in der Landwirtschaft erklären. Die menschlichen Magier nutzen das Element Erde meist zu Kriegszwecken, jedoch ließen sie sich von zwergischen Geoden den heilenden Zweck des Elements nahe bringen. Bei einigen Menschen konnte auch ein magisches Geschick im Umgang mit dem Wasser festgestellt werden. Auch diese Erklärung erscheint schwierig, scheint sie sie aber mit dem landwirtschaftlich geprägten Wesen dieses Volkes kombinieren zu lassen.

Der Halbelf

Durch die Mischung verschiedener Rassen – oftmals Elf und Mensch – wohnt den meisten dieser Wesen ein Zwist inne, der ihr Leben prägt und teilweise bestimmt. Aus dieser Unbeständigkeit und Zerrissenheit erwächst oftmals eine Kraft, die zerstörerischer nicht sein kann. Das Element, welchem sich der Halbelf bedient, steht seinem internen Zustand und dessen Wankelmütigkeit, zerstörerischen Kraft und Unbeherrschbarkeit in nichts nach: das Feuer. Der Zustand der Seele wird durch halbelfische Magier in den häufigsten Fällen in dem Element des Feuers ausgedrückt, da eine Verwandtschaft zwischen Element und Rasse nicht zu verleugnen ist. Da zum Halbelfentum immer der elfische Teil gehört und nur der andere Satz des Wesens von jeglicher anderen Art der Geschöpfe bestimmt werden kann, wohnt dem Halbelfen auch eine Präferenz zur magischen Beherrschung der Luft inne – ein Element, was seinem Seelenelement, dem Feuer, sehr nahe steht.

Nähere Bestimmungen der "magica elementaria" (ignita, aquata, aeria, terra)

Wie bereits in den vorhergehenden Ausführungen zu erkennen ist, lässt sich die "magica elementaria" in vier größere Bereiche gliedern. Die Beherrschung des Feuers – oder auch "magica ignita". Die Beherrschung des Wassers – ebenso bekannt und gelehrt unter "magica aquata". Als "magica aeria" ist in den Akademien die Luftmagie bekannt. Von Zwerg und Mensch wird die Beherrschung des Erde – und alles in ihr lebenden, wodurch an mancher Stelle auch von Beherrschung der Humus gesprochen wird – die "magica terra" ausgeübt. All jene Zauber und Elemente werden zumeist – wie bereits an anderer Stelle erläutert – für den kriegerischen Zweck genutzt. Aus diesem Grund sind die arkanen Muster meist auf Schaden und Zerstörung ausgerichtet. Die Besonderheiten sollen im Folgenden kurz erläutert werden.

Die Kunst, das Feuer zu beherrschen – "magica ignita"

Die Kraft, die dem Feuer innewohnt, ist meist recht explosionsartig. Sie trifft das Ziel des Spruches meist heftig, ist jedoch auf nur ein einzelnes Ziel lenkbar. Durch die immense Kraft und Unkontrollierbarkeit dieses Elements ist das Misslingen und Verfehlen eines Zaubers durchaus in größerem Maße gegeben und kann dadurch für die Armee des Zauberers ein großes Wagnis darstellen. Die Wirkung eines Feuerzaubers ist meist unmittelbar. Als Ausprägungen dieses magischen Elements lassen sich der Flammenhammer, Glühendes Schwert und Flammendolch nennen, deren Ähnlichkeit in der materialisierten Form durchaus mit der Form der Waffen vergleichbar ist und daher ihren Namen hat. Jedoch birgt die "magica ignita" auch die Form von Zaubern, die eine längere Dauer aufweisen. Diese Ausprägungen haften meist für eine bestimmte Zeit an der bezauberten Person oder bauen sich vor ihr auf, sodass ihr keine Möglichkeit bleibt, ihnen auszuweichen. In dieser Form können die Brennende Haut, die Feuerwand und das Fegefeuer angeführt werden.

Des Flüssigen Herr – "magica aquata"

Wie auch in der Natur, sucht sich das Wasser in seiner beherrschten Form auch Wege und Mittel, sich auszubreiten. Dem Magier, der dieses Element beherrscht, sollte dies bei der Wahl seiner Ziele stets bewusst sein. In kriegerischen Auseinandersetzungen bleibt es somit ein taktischen Kalkül, in welcher Form mehr als ein Gegner von einem solchen Magier attackiert werden kann. Angriffe, die in geordneten Gruppen ablaufen, bieten dem Wassermagier eine ideale Angriffsfläche. Besonders der Säureregen ist als eine Art der Beherrschung dieser Art zu nennen. Durch die Wandelbarkeit des Wassers lässt sich der Gegner jedoch auch auf andere Weise schwächen. Ein Eisboden und dem Gegner entgegen Peitschender Regen lassen ihn auf dem Schlachtfeld äußerst langsam vorankommen. Doch wie auch das Feuer kann auch das dazu gegensätzliche Element direkt auf einen einzelnen Gegner angewendet werden – der Flüssige Dreizack und der Frostschock (hier zeigt sich erneut die Wandelbarkeit des Elements bezüglich seines Zustandes) sind als beherrschte Formen des direkten Angriffes zu nennen.

Unbezähmbar frei und wild – "magica aeria"

Die wohl aggressivste Magie des Krieges ist die Beherrschung der Luft. Ihre Wirkungsweise ist radikal und dem Element entsprechend sehr schwierig zu bezwingen. Der Schaden lässt sich aufgrund der innewohnenden Kraft der Luft nicht auf einen Einzelnen begrenzen, sondern verwüstet und attackiert meist einen größeren Platz auf dem Schauplatz des Krieges. Dass dies den meisten Feldherren und Magiern nicht im Wege steht, sondern ihren Zielen dienlich ist, wird jedem Taktiker einleuchten. Jedoch birgt diese Unbezähmbarkeit auch Gefahr für das eigene Leben, ist man nicht fähig, das Ziel weit genug von sich entfernt zu lenken. Aufgrund des hohen Aufwandes seitens des Zaubernden ist auch die Häufigkeit, Schnelligkeit und Wiederholbarkeit eines solchen Zaubers stark begrenzt und sollte sein Ziel nach Möglichkeit immer treffen. Sofern ein Treffer gelingt – magische Bezwingungsformen wären hier das Sphärenschwert, Donnerschlag und Windpeitsche – ist die Wirkung für den Gegner katastrophal. Die Besonderheit dieser elfischen Magie ist ebenso die Beschwörung und Bezwingung der Luft für eine längere Dauer, ohne das der Magier das bestehende Gebilde noch einmal anrufen und mit arkaner Kraft speisen muss. Beispiele hierfür sind Elementargeist, Windhose und Tornado.

Heilvoll Unheil bringend – "magica terra"

Die letzte elementar-magische Betrachtung soll der zwiespältigen Magie der Erde gelten. Ihre Ausprägungen umspannen sowohl schadende, wie auch heilende und stärkende Zauber, die im Gefecht auf dem Felde wohl als unabdingbar wichtig gelten. Zum Schutz der eigenen Kämpfer kann der Erdelementarmagier den Kämpfern verschiedenste Stärkungen ihrer Personen und Rüstung mitgeben. Zu nennen sind vor allem die Stein- oder Granithaut. Diese Art des Zaubers schützt den Krieger und macht seine Rüstung undurchlässiger. Doch wurde in den Akademien und besonders in den Kasernen ebenso der Dienst der Beherrschung durch Beseitigung von Unwegsamkeiten durch den Erdmagier geübt – die Krieger, die davon profitierten, schienen mit Hast und Eile gesegnet durch die Reihen zu rennen. Die so aufgeworfenen und bewegten Erdschichten nutzen Erdelementarmagier meist, um sie dem Feind entgegen zuwerfen und somit für die eigenen Truppen einen Vorteil zu erringen. Von Steinfäusten, Kiesel- und Felsenschlägen erfährt man in den Büchern zu diesem Magiezweig. Zu guter Letzt soll in der Erdmagie deren besondere, defensive und heilende Wirkung beschrieben werden. Durch die dem Humus innewohnenden Kräfte, seines Lebens und Schaffens, Gedeihens und Wachsens in ihm, ist es dem Beherrscher des Erdelements möglich, diese Fähigkeiten in arkane Muster zu weben und sie so den eigenen Truppen zukommen zu lassen. Die heilende Wirkung darf in keinster Weise unterschätzt werden – Schlachten wurden schon aufgrund fehlender, heilerischer Magier verloren.

Inwiefern arkane Muster gewebt werden können, was von Nöten ist, um als Magier erfolgreich zu sein und sich wie die Schulung des Geistes den Prozess als Kundiger der magischen Kunst auswirkt, soll im folgenden und abschließenden Kapitel beschrieben werden.

Beherrschung der magischen Kunst

Wie bereits einleitend in dieser Ausarbeitung beschrieben, ist ein jedes Wesen dieser Welt fähig, die ihn umgebende magische Energie zu nutzen, zu beherrschen und anzuwenden. Jedoch bedarf es verständlicherweise Übung, um aus dieser Möglichkeit ein Talent und aus diesem Talent ein Werkzeug schmieden zu können. Die leichten, magischen Zauber kann man oft bei Kindern beobachten, die ihrer Gabe, ihren Kräften und der Magie offen gegenüber stehen. Die unwillentliche Ausformung von Wasser aus Schüsseln in andere Gestalten, kleinen Flammenwesen auf Fingern, Kleidung oder anderen Gegenstück, das Bewerfen des Gegenübers mit Kieseln, ohne den Arm zu heben – als dies sind Beispiele für magische Anwendungen. Vergessen werden darf bei all dieser kindlichen Spielerei jedoch nicht, dass dies meist zufällig geschieht, in geringem Rahmen kontrollierbar ist und nicht selten zu Folgen führt, die für die betreffenden Personen in Unglücken enden. So ist durchaus von mehreren Scheunen Bericht abgelegt wurden, die von Halbelfenkindern aus Unbedachtheit und Unkontrolliertheit ihrer Begabung in Brand gesetzt wurden. Von eingeworfenen Fensterscheiben, erfrorenen Gliedmaßen in Waschschüsseln und anderlei Unfällen. Erwachsene Personen weisen meist keinerlei solcher magischen Auswüchse auf – hier dürfte vor allem die willentliche Unterdrückung der und die Angst vor magischer Kraft eine erhebliche Rolle spielen. Jedoch ist in sehr emotionalen und unbeherrschten Situationen eine Elementarbeschwörung zu beobachten – sei es in Zorn, Trauer, Wut oder auch Glück. Bespiele finden sich auch hier zahlreich in allen Schichten und jeglicher Rasse. Die Beherrschung der Elemente jedoch ist nicht einfach, sondern muss im Wesentlichen durch zwei Komponenten gesichert sein:

Die Nutzung des Hand – egal bei welchem Wesen – ist im magischen Kreis weder gern gesehen, noch der Magie zuträglich. Die Leitung von Zaubersprüchen über den eigenen Körper entzieht dem Körper Kraft, schadet somit der Konzentration und birgt immer die Gefahr, den eigenen Körper und die Körperstelle, über welchen der Zauber geleitet wird, auch beim richtigen Gelingen des Zaubers zu schädigen. Zudem ist die Vielgliedrigkeit der Hand und die Vielgerichtetheit ihrer einzelnen Elemente – der Finger – dem Zauber abträglich. Durch die vielen Elemente, die der Hand jedes Wesens innewohnen – Haut, Blut, vor allem Knochen – geht ein immenser Teil der Kraft verloren, da er zu viele Widerstände zu durchdringen hat. Die Vielgerichtetheit der Finger lässt zudem das Zielen des Zauberns nahezu unmöglich machen – ein verheerendes Problem, was nicht nur dem Magier, sondern auch den Truppen, welchen er unterstellt und beigefügt ist, schadet. Der dritte Punkt ist bereits angesprochen wurden – die Schädigung des Magiers selbst – sodass zugleich zum vierten Argument übergegangen werden kann, weshalb ein Stab von Nöten ist. Die Verwendung von magischen Essenzen, die die Leitfähigkeit eines Stabes erhöhen, sowie bei entsprechender Qualität sowohl den Schaden wie auch die Zielgenauigkeit fördern, ist auf der Haut eines Magiers stets gefährlich. Unverträglichkeit mit dem eigenen Wesen, schnelle Verpuffung, tiefes Einziehen ins Gewebe und einige andere Schwierigkeiten können auftreten, sofern ein Magier gewillt ist, die Essenzen auf seiner Haut zu verteilen. Nicht ohne Grund ist der Magier stets angehalten, Handschuhe und Schutzkleidung zu tragen, wenn er die Essenzen auf den Stab aufbringt. Die Fasern, die aufgebrachten Essenzen, womöglich fördernde Steine in der Krone des Stabes sowie die Zielgenauigkeit mit dem Kopf des magischen Stabes lassen keinerlei Zweifel offen, dass die magische Beherrschung im Kampf nur mit dieser Waffe fähig ist. Und, wenn man ehrlich ist, sieht man lieber einen Stab unter einem Zauber brechen, als hierfür seinen eigenen Arm einbüßen zu müssen. Schlussendlich soll noch einmal betont werden, dass der Stab dem Magier ein unbedingter Diener sein muss. Mit diesem Fokus bündelt er die Kräfte und kann sie gezielt freisetzen.

Der letzte Abschnitt soll dem elementaren Element der Magie gewidmet sein: das Weben der magischen Muster und ihre Ausformungen.

Stellt man sich die vorhandene Magie der Welt vor, so schwebt diese Energie in Bahnen, Linien, Kreisen und jeglicher Art der geometrischen Vielfalt um uns herum. Überall, wo wir uns bewegen, weben sich neue Muster, ohne Ziel, ohne Körper. Sie verbinden sich mit der in uns wohnenden Kraft, knüpfen Bande, lösen diese und suchen ständig neue Ziele.

Ist man gewillt, einen Zauber zu wirken, muss man in dieses Netz von magischer Kraft eingreifen und sich einen Teil dieser Magie zu Eigen machen. Doch sollte man stets bedacht vorgehen – ergreift man eine zu große Menge freier, magischer Energie, wird man dieser mit großer Wahrscheinlichkeit nicht Herr – der Zauber verpufft, misslingt oder wendet sich im schlimmsten Fall gegen den Zaubernden selbst – bedacht sollte im werden, dass ein Zauber stets Kraft, Konzentration und Zeit kostet – etwas, was im Kampfe mangelt. Greift man also in die vorhandenen magischen Bahnen ein, muss man diese Energie zu seinem energetischen, magischen Mittelpunkt lenken, um sie dort zu bündeln, zu formen und sie von dort über den magischen Stab dem Gegner entgegen werfen zu können. Die Linien und Bahnen der unbeständigen Muster müssen von der umweltlichen Magie getrennt werden und mit der persönlichen Magie vereint werden. Je nach Ausbildungsgrad des Magiers gelingt dies recht einfach oder der Zauber misslingt schon an diesem Punkt. Der Vorteil eines Misslingens an diesem Punkt birgt die Chance, diesen Schritt erneut anzugehen – bis hierhin ist nicht viel Kraft verloren gegangen. Die meisten Magier formen nun diese getrennten Linien in ein erstes Muster – zumeist eine Art Knäuel aus magischen Fäden, welche man mit der eigenen Kraft nun versucht, in die gewünschte Form zu bringen. Wichtig ist bei diesem Vorgang die vollste Konzentration, denn bereits an diesem Zeitpunkt kann die fehlende Kontrolle eines solchen magischen Knäuels unangenehme Folgen haben. Der Magier versucht, Form und Wirkung mit Wort, Gestik der freien Hand sowie der Konzentration und dem Gedankengang zu formen. In jeder Form der "magica elementaria" sieht man nun bereits die ersten Anzeichen der Elemente – kleine Feuer glimmen zumeist vor dem Körper des Zauberes/Beschwörenden; Wasser sammelt sich zu seinen Füßen oder seiner gestikulierenden Hand; Steine erheben sich aus dem Erdreich; Luftwirbel umgeben den Magier. Die innewohnenden Kraft und das magische Knäuel kann man nun für den Laien mit dem Schwertschmieden vergleichen. Das Knäuel wird geformt, in Form gezwungen und von der eigenen Kraft gefestigt. Bei jungen Feuermagiern kann sich so eine kleine Flamme bald in einen Pfeil formen. Die Linien des Knäuels bilden also die Grundformen dieses Pfeils, während die eigene magische Kraft diesen stützt und in dieser Form bewahrt. Dieser Prozess benötigt viel Kraft und Konzentration – auch hier gilt: wird der Magier gestört und seine Konzentration wird unterbrochen, ist nicht klar, in welche Richtung sich der Zauber wendet. Jedoch ist mit der Formung ein Großteil der magischen Arbeit geschafft.

Die Motio (Übertragung) auf den Stab beginnt nun. Hierfür ist vor allem die Arbeit mit Hand und Auge bei einem Magier gefragt – die gedankliche Formung des Zaubers und Beschwörung mit Worten ist nun nicht mehr von Nöten. Bei der Motio können erneut Fehler gemacht werden. Wird der Zauber nicht ordnungsgemäß auf den Stab aufgebracht, kann das Knäuel wirkungslos verpuffen. Es wurde allerdings auch schon berichtet, dass Magier eine solche Stabilität in das beschworene Element eingebracht hatten, dass dieses noch nach dem Misslingen der Motio bestand und ein erneuter Versuch gewagt werden konnte. Besteht das Element nicht mehr und ist es auch nicht bei der misslungenen Motio verpufft, besteht auch hier erneut die Gefahr, dass es sich gegen den Zaubernden selbst wendet. Durch die gegebene Stabilität entfaltet es mit großer Wahrscheinlichkeit seine ursprünglich, für den Feind bestimmte Wirkung. Gelingt jedoch die Motio, ist es für den Magier nun ein leichtes, mit dessen Hilfe den Spruch in die Bahnen zu lenken, die ihn an seinen Bestimmungsort bringen. Auf den Stab aufgebracht, ist ein Unwirksamwerden des Zaubers fast ausgeschlossen. Die einzige Gefahr besteht, dass der Stab aufgrund von Ermüdung oder aber von einem zu mächtigen Zauber bricht. Die Resultate seien hier lieber nicht ausgebreitet… Halten wir also fest: Die Beschwörung eines Zaubers hat fünf Stufen:

  1. Das Isolieren magischer Energie als Grundlage für den Zauber – geschieht gestisch und mental.
  2. Das Binden der Energie an die eigene Kraft und die somit beginnende Ausformung – gestisch, mental und durch magische Formeln.
  3. Die endgültige Ausformung des Wesens des Zaubers und die Stabilisierung durch die eigene, magische Kraft – noch immer gestisch, mental und mit Hilfe magischer Formeln.
  4. Die Motio – das Übertragen auf den magischen Stab – gestisch und koordinatorisch.
  5. Das Ausrichten und Zielen, sowie "Loslassen" des Zaubers auf seinen Bestimmungsort – reine Koordination.

Die Beherrschung des jeweiligen Elements und der magischen Begabung nötigt immer eine Ausbildung. Unbeherrschte Kräfte können sich stets in ein unkontrolliertes Ausbrechen der Elemente und damit verursachenden Schaden umschlagen. Ist die magische Begabung nicht soweit ausgeprägt, kann sie meist ignoriert werden. Wird eine magische Begabung genutzt und geformt, ist man in der Lage, stets neue Bereiche seiner "magica" zu erreichen. Hiermit sind im Bereich der "magica elementaria" immer machtvollere Zauber möglich, die im Kampf die Wirkung wesentlich erhöhen. Doch auch hier muss eine Balance zwischen Zauber und Stab gefunden werden. Findet die Motio eines machtvollen Zaubers auf einen schwachen Stab statt, wird dieser entweder unter der Last brechen oder aber der Zauber wird einen nicht unerheblichen Teil seiner Kraft verlieren. Zur Bildung der magischen Fähigkeiten ist aber nicht nur die Anwendung der Zauber notwendig, auch wenn sie einen nicht zu vernachlässigenden Teil ausmachen. Wichtig ist auch das Studium der Bücher, damit die geistige Reife sowohl die Verantwortung für die Magie prägt, wie auch das Wissen um alle magischen Begleitumstände. Nicht umsonst werden die spezifischen Worte und Gestiken für die jeweiligen Zauber in dicken Compendia niedergeschrieben, die der Magiekundige zu studieren hat, bevor er sie zur Anwendung vor seinem Lehrmeister in den Trainingshallen der Akademie vorzuführen hat.

Abschließend will ich hoffen, einen umfangreichen und tiefgründigen Überblick über das magische Wesen dieser Welt zusammengetragen zu haben. Die Beherrschung der Elemente im Speziellen wie auch andere Ausformungen der Magie, die hier kurz angeschnitten wurden, bilden einen wichtigen Teil dieser Welt. Grundlagenwerke zu dieser Arbeit finden sich in der Bibliothek zu Duath und in den Archiven Eleoraths. Hinzu kamen alte Manuskripte aus meinem Besitz und dem Besitz einiger, deren Namen nicht genannt werden soll.


© Sariel, dieser Text soll nur mit der Einverständnis des Eigentümers verwendet werden.

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